Die vier Evangelien und das eine Evangelium von Jesus Christus
Author | : Martin Hengel |
Publisher | : Mohr Siebeck |
Total Pages | : 456 |
Release | : 2008 |
ISBN-10 | : 3161496639 |
ISBN-13 | : 9783161496639 |
Rating | : 4/5 (39 Downloads) |
Book excerpt: English summary: Why does the church have four different written Gospels, although according to Paul there was only one orally proclaimed Gospel from the very beginning? Martin Hengel attempts to answer this question by showing how the collection of the four Gospels developed in the 2nd century and by tracing their origins. The reading of these four Gospels, in addition to the texts of the Old Testament, during the church service played a decisive role in the collection and the affirmation of these Gospels as part of the church canon. The author also deals with the authors of the Gospels and the time in which they were written. He bases his study on the fact that Mark was the first to write a Gospel. It is very probable that Matthew, who wrote the later Gospel, was familiar with the earlier Gospel according to Luke and that he used this. The numerous minor agreements between Luke and Matthew against Mark make it reasonable to suppose this hypothesis to be correct.This is the substantially enlarged German version of the English book The Four Gospels and the One Gospel of Jesus Christ, translated by John Bowden, published by SCM Press in the year 2000. German description: Warum besitzt die Kirche vier verschiedene schriftliche Evangelien, obwohl es nach Paulus von Anfang an nur ein mundlich verkundigtes Evangelium gab? Martin Hengel beginnt seine Untersuchung mit der Verteidigung der Vierer-Sammlung durch Irenaus und die teilweise abweichende Haltung des Clemens Alexandrinus. Es folgen die Zeugnisse des 2. Jh.s sowie das Problem der handschriftlichen Uberlieferung. Besonders beachtet werden Hinweise auf ihre Autoren, die Reihenfolge ihrer Entstehung, ihre Uberschriften und ihr Gebrauch im Gottesdienst. Die Papiasnotizen richten den Blick auf das erste und zweite Evangelium. Ihr ungewohnlicher Titel geht auf Markus zuruck. Er schrieb das 'Urevanglium' und schuf damit eine neue literarische Gattung. Eine entscheidende Rolle bei der Sammlung und Durchsetzung der kanonisch gewordenen Evangelien spielen ihre Lesung im Gottesdienst neben den Texten des Alten Testaments. Wesentlich war auch die Entstehung vorbildlicher 'Gemeindebibliotheken' in einflussreichen Gemeinden wie Rom und die Verwendung der Codexform, die auf erste kleinere Sammlungen von Jesustradition in eNotizbuchern' zuruckgehen kann. Alle vier Evangelien sind 'kerygmatische Geschichtsschreibung', ihr Vorbild ist letztlich die 'heilsgeschichtliche' Erzahlung im Alten Testamtent. Dass die Kirche vier verschiedene Evangelien akzeptierte, druckt theologisch die Einheit in der Vielfalt ihrer Verkundigung aus. In einem Postskriptum behandelt Martin Hengel die Fragwurdigkeit der Q-Hypothese und die partielle Abhangigkeit des spateren Matthaus vom fruheren Lukas, die sich auch aus den minor agreements ergibt. Anstatt von einer 'Q-Quelle' sollte man besser von einer vielfaltigen 'Logientradition' sprechen, die allen drei Synoptikern vorlag.